Markus Koob MdB

Standpunkte 20/2023

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

 

ein großer Staatsmann ist gestern von uns gegangen: Henry Kissinger ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Zweifelsfrei ist Henry Kissinger vor allem als US-Außenminister in der öffentlichen Erinnerung prägend. Auch seine Kritiker würden zugeben: Er ist einer der einflussreichsten Weltdiplomaten der Zeitgeschichte gewesen. Der SPIEGEL bemerkte gestern in einem Nachruf: „Als er zur Welt kam, lebten Woodrow Wilson, Wladimir Iljitsch Lenin und Gustav Stresemann noch. Als er starb, regierten Joe Biden, Wladimir Putin, Xi Jinping und Olaf Scholz.“

 

Viele staunen nicht schlecht darüber, wenn sie über die Herkunft von Kissinger lesen. Er kam 1923 im mittelfränkischen Fürth zur Welt und lebte bis zur Vertreibung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938 mit seiner Familie in Deutschland. Im Jahr 1943 wurde Henry Kissinger amerikanischer Staatsbürger. Sein Ruf als Realpolitiker und begnadeter Stratege rührt vor allem aus seinem Wirken in weltumspannenden Großkrisen, in denen er mit Geschick, Wissen und unkonventionell-pragmatischem Vorgehen agierte. Die amerikanisch-vietnamesischen Friedensverhandlungen, die Geheim-diplomatie mit China zu Beginn der 80er Jahre und die Abrüstungsverträge mit der Sowjetunion sind als weltpolitische Wegmarken in die Geschichte eingangen.

 

Sicher war und ist einiges umstritten und auch das Wirken eines Mannes, den Politologen als einen der effektivsten Staatsmänner des vergangenen Jahr-hunderts beschreiben, muss mit der gebotenen kritischen Distanz begleitet werden. Aber Wohlgesonnene wie Kritiker werden Kissinger nicht absprechen, dass er über ein solides und kenntnisreiches politisches Fundament verfügt hat. Eine Feststellung, die man angesichts der deutschen Außenpolitik und der Ampel-Regierung im Allgemeinen nur schwerlich über die Lippen bekommt.

 

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Mit herzlichen Grüßen


Ihr Markus Koob