„Tradition ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte Tradition“ (C. F. von Weizsäcker).
Jede europäische Stadt steht im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation. Doch könnte es –wie von Weizsäcker formuliert- eine Synthese von diesen scheinbaren Gegensätzen geben? Wie könnte eine solche Synthese aussehen? Genau diesen Gedanken versucht das Bundesministerium des Inneren, für Heimat und Bau (BMI) anlässlich des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 nachzugehen. Da aber jede Stadt oder Gemeinde eine ganz einzigartige Geschichte hat, muss jede Gemeinde eine maßgeschneiderte Synthese für sich finden.
Dies respektiert das BMI und hat den Bundeswettbewerb „Europäische Stadt: Wandel und Werte – Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand“ ausgerufen. Alle Städte und Gemeinden der Bundesrepublik Deutschland sind angeregt bis zum 20. Juli 2018 Ideen, Konzepte oder bereits umgesetzte Projekte einzureichen, in denen sie präsentieren, wie eine erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand aussehen könnte. Falls Dritte Anregungen einreichen möchten, erfolgt dies ebenfalls über die Stadt/die Gemeinde.
Dabei kann die Idee/das Projekt auf unterschiedliche Ebenen abzielen: Entweder wird das Konzept der Stadt an einem einzelnen Gebäude demonstriert oder gar am gesamten Stadtraum. Auch gibt es die Möglichkeit die Idee am allgemeinen Stadtleben zu veranschaulichen. Zuletzt kann das Schaffen einer Stadtbürgerin/eines Stadtbürgers dargestellt und gewürdigt werden. Wichtig ist nur, dass der eingereichte Beitrag zeigt, wie man Kultur schützen kann, diese aber zukunftsorientiert im 21. Jahrhundert lebbar macht.
Die unterschiedlichen Konzepte werden anschließend von einer unabhängigen Wettbewerbsjury bewertet. Dabei achtet die Jury besonders darauf, dass der Beitrag keinen Bruch im Städtebild erzeugt, dennoch aber zu einer Belebung des Stadtlebens führt und den Dialog zwischen den Bürgern fördert. Auch wird beachtet, ob die Idee vielleicht sogar weitere Projekte dieser Art anstößt und so für andauernde Innovation sorgt, die der Stadt oder vielleicht sogar der ganzen Region neue Perspektiven schafft.
Im Rahmen der Europäischen Messe für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung in Leipzig wird der Gewinner des Bundeswettbewerbs verkündet. Auch wird die Verteilung des Preisgelds von insgesamt 200.000 Euro bekannt gegeben, wobei die genaue Verteilung des Preisgelds von der Jury im Vorhinein festgelegt wird. Zum Preisgeld ist hinzuzufügen, dass die Teilnehmer darlegen müssen, wie sie die Summe für die Umsetzung guter öffentlichkeitswirksamer Vorhaben nutzen möchten. Der Nutzungsvorschlag wird mit in die Bewertung einbezogen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bundeswettbewerb-europaeische-stadt.de