Pflanzen und Tiere schützen – Die Artenvielfalt erhalten
Die Bewahrung der Schöpfung ist Markenkern der CDU/CSU-Fraktion. Deshalb setzt sie sich konsequent für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein – in Deutschland, Europa und weltweit. Artenschutz ist ein starker Pfeiler der Umweltpolitik. Er erfordert einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz, der sich quer durch alle Politikfelder zieht.
Das ist der aktuelle Stand:
Weltweit sind etwa acht Millionen Pflanzen- und Tierarten bekannt. Der Weltbiodiversitätsrat in Paris (IPBES) schätzt, dass eine Million vom Aussterben bedroht ist. Ihm zufolge gibt es heute 20 Prozent weniger Arten als zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Bei 71 Prozent der untersuchten Fischarten und 60 Prozent der Amphibienarten schrumpfen demnach die Populationen.
Einer globalen Meta-Studie zufolge sind 40 Prozent der Insektenarten bedroht: vor allem Schmetterlinge und Käfer, aber auch Hautflügler wie Bienen, Wespen und Ameisen.
Laut Birdlife International sind rund 13 Prozent der Vogelarten bedroht. Weitere rund neun Prozent der Vogelarten stehen auf einer „Vorwarnliste“.
Einer der zentralen Gründe für den Rückgang der Artenvielfalt ist der Verlust natürlicher Lebensräume. In Deutschland werden jeden Tag circa 60 Hektar Land für die Besiedlung oder den Bau von Verkehrswegen verbraucht. Dies entspricht einem Flächenverbrauch von mehr als 80 Fußballfeldern pro Tag. Hinzu kommen Phänomene wie Lichtverschmutzung.
Das ist bisher passiert:
Die Koalition hat dafür gesorgt, dass kontinuierlich mehr Geld in den Schutz der biologischen Vielfalt fließt. Im Bundeshaushalt 2020 sind für das Bundesprogramm „Biologische Vielfalt” mittlerweile über 44 Millionen Euro eingestellt. Das ist im Vergleich zu 2017 mehr als das Doppelte. Der Bund finanziert unter anderem Modellvorhaben zum Erhalt der biologischen Vielfalt.
Das Programm „Nationales Naturerbe“ wird um rund 30.000 Hektar Fläche erweitert. Bislang wurden schon rund 156.000 Hektar wertvoller Naturflächen, die dem Bund gehören, in die Hände des Naturschutzes gegeben. Hierzu zählen ehemals militärisch genutzte Areale, als „Grünes Band“ bezeichnete Gebiete entlang der innerdeutschen Grenze, Treuhandflächen aus dem DDR-Volksvermögen und stillgelegte DDR-Braunkohletagebaue. Damit stellt der Bund mehr als zwei Mal die Landesfläche Berlins für den Arten- und Naturschutz zur Verfügung.
Bis 2022 stehen 16 Millionen Euro im Bundesprogramm „Blaues Band“ für die Renaturierung von Fließgewässern sowie Auen an Bundeswasserstraßen bereit. Damit werden Lebenswelten für Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Die Biotope sollen bundesweit miteinander vernetzt werden.
Die Bundesregierung setzt sich auf nationaler und auf EU-Ebene für mehr Bienenschutz ein – sowohl bei der Zulassung als auch beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Seit 2016 gibt es ein nationales Fachinstitut für Bienenschutz.
Mehrjahrespläne für Fangmengen, unter anderem in der Nord- und Ostsee, sorgen für Nachhaltigkeit in der Fischerei. Hinzu kommen Maßnahmen zur Bekämpfung der illegalen Fischerei.
Die Fraktion setzt sich für die Digitalisierung der Landwirtschaft ein. Hierdurch können Landwirte Pflanzenschutz-und Düngemittel effizienter und bedarfsgenauer einsetzen. Dies ist ein Beitrag zum Artenschutz.
Mit zehn Millionen Euro jährlich wird ein neu geschaffener Wildnisfonds für die Sicherung von Gebieten sorgen, die sich in einem ursprünglichen Zustand befinden. Ziel ist es, dass sich auf zwei Prozent unserer Landesfläche die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln kann.
Aus Bundesmitteln werden Forschungsaktivitäten zum Schutz der Insekten unterstützt.
Die Unionsfraktion unterstützt Züchterinnen und Züchter sowie deren Vereinigungen, die sich um den Erhalt alter und gefährdeter Nutztierrassen verdient machen.
Die Mittel für die internationale Zusammenarbeit im Bereich Naturschutz und biologische Vielfalt wuchsen um eine halbe Million auf sechs Millionen Euro. Unter anderem werden damit die Kooperation und der Wissensaustausch zwischen deutschen und ausländischen Biosphärenreservaten vertieft.
Gelder fließen zudem in Projekte gegen den illegalen Handel mit Elefanten- und Nashornprodukten. Die Koalition setzt sich in einem Bundestagsantrag auch für die Eindämmung der Wilderei ein, die vom Handel befeuert wird.
Das sind die nächsten Schritte:
Mit dem bereits beschlossenen „Masterplan Stadtnatur“ unterstützt der Bund die Kommunen dabei, Grünflächen, Parks und Biotope anzulegen, um die Artenvielfalt in Städten zu erhöhen.
Angesichts des Insektensterbens sollen die Bestände erfasst werden. Ein Aktionsprogramm Insektenschutz wird erarbeitet. Beispielsweise können Blühstreifen an Ackerrändern oder Grünflächen in Ortschaften Lebensräume für Insekten bieten.
Die Forschungsaktivitäten zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei Pflanzen und Tieren sollen intensiviert werden.
Der Flächenverbrauch soll bis 2030 auf maximal 30 Hektar pro Tag halbiert werden. Die Sicherung von Lebensräumen ist die wirksamste Maßnahme zum Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.
Die Unionsfraktion setzt sich weiterhin für eine starke Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz ein. Damit leistet der Bund seinen Beitrag zu den Agrarumwelt- und Naturschutzprogrammen der Länder.
Die Waldstrategie soll um den Gedanken der Biodiversität ergänzt werden. Der Wald ist Heimat für Tiere und Pflanzen. Er leistet seinen Beitrag zum Schutz von Klima, Wasser und Boden.
Eine Strategie für den Schutz der Moore wird erarbeitet. Die Moore sind ebenfalls Lebensraum für viele Arten. Sie haben darüber hinaus eine wichtige Funktion für den Klimaschutz, da sie Kohlenstoffemissionen effektiv binden.
Der Schutz der Meere und der Fischbestände hat einen hohen Stellenwert. Die Unionsfraktion setzt sich für nachhaltige Fischerei ein – auch im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit.